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Allein in weiter Kirche - Sologesang statt Gemeindechor

Lockdown, lockdown, lockdown. Harte Zeiten, die wir alle erlebt haben. Wer hätte gedacht, dass es einmal ausgerechnet die Kultur, die Musik so einschränken würde? Überall ist das gemeinsame Musizieren über Monate hinweg reduziert - oder ganz eingestellt worden. Kirchen traf es mehrfach hart. Normale Gottesdienste waren nicht möglich, wurden teilweise ganz ausgesetzt oder stark in Größe und Aktivität eingeschränkt. Manche Gemeinden lernten - wie wir alle - die neuen Medien intensiv kennen, bauten technische Kenntnisse aus, richteten eigene Videokanäle und sogar Liveübertragen ein. Ich selbst habe im letzten Jahr sehr vielfältige Erfahrungen in verschiedenen Gemeinden gemacht: Die Martini-Gemeinde in Bielefeld-Gadderbaum hat verschiedene musikalische Angebote selbst aufgenommen oder aufnehmen lassen - mal als Video, mal nur in Tonform - und dies der Gemeinde insbesondere an Festtagen angeboten. Schließlich gab es sogar Liveübertragungen von Gottesdiensten im Internet. Für Beides habe ich als Sängerin musikalisch etwas beitragen dürfen: begleitet von meinem Klavierpartner Klaus Tegeler nahmen wir ein paar Stücke auf, die als Einspieler genutzt wurden. Und auch live waren wir in zwei Internet-Gottesdiensten zu hören, beide Male spielte Klaus Tegeler da auf der Orgel und ich durfte dazu singen. Weihnachten 2020 war eine besondere Herausforderung im Lockdown. In der Bartholomäus-Gemeinde in Bielefeld-Brackwede haben der Kantor Daniel Debrow und ein Kammerorchester unter der Leitung von Rainer Timmermann ein abwechslungsreiches Programm für die gesamten Festtage eingespielt und aufgenommen, ergänzt um Ansprachen der Gemeindepastöre Ingo Stucke und Ulrich Meyer-Gieselmann. Ich habe in diesem Rahmen einige solistische Stücke, begleitet an der Orgel von Daniel Debrow, beigetragen.

Irgendwann durften dann die Gemeinden wieder an Gottesdiensten teilnehmen, der gemeinsame Gesang war jedoch noch nicht wieder möglich. So gewann die musikalische Begleitung von Orgel und Solist eine neue Bedeutung. In verschiedenen Gemeinden - evangelischen wie katholischen - durfte und darf ich nach wie vor Gottesdienste gesanglich begleiten. Zunächst tatsächlich als Ersatz für den Gemeindegesang und sogar in liturgischen Funktionen, ist inzwischen der Sologesang nicht mehr regelmäßig aber immer mal wieder eher ein konzertantes Highlight in der Messe und wird von den Gemeindemitgliedern mit Beifall honoriert.

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Nicole Schipplick

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